Langsam wird es Zeit
50 Jahre sind es nun her, da fand in Würzburg eine Synode statt. Bischöfe, Theologen und Menschen von der Kirchenbasis berieten damals engagiert und kompetent über damals dringende Reformen innerhalb der katholischen Kirche. Schon damals ging es nicht um irgendwelche abwegigen Themen, sondern um Essentials: Fortentwicklung der Sexualmoral, Rolle der Frau, Macht und Partizipation, Stellung der Laien.
Schon damals gingen eindeutige, fundierte und theologisch gut begründete Voten zu diesen Themen an den Papst, verbunden mit der dringenden Bitte zu prüfen, ob Frauen zu Diakoninnen geweiht werden können. Jetzt 50 Jahre später und verstärkt durch den Missbrauchsskandal und der damit verbundenen Aufarbeitungsproblematik werden die gleichen Fragen wieder diskutiert.
Als Teilnehmer am Synodalen Weg haben wir in den vergangenen Tagen mit Offenheit und Sachverstand mitdiskutiert und argumentiert. Dabei ist wie bereits in der ersten Vollversammlung in Frankfurt deutlich geworden, dass sich bei den o.g. Themen die Fronten zum Teil erheblich verhärten.
Dabei ging es in den beiden Tagen der Online-Konferenz nicht um Kategorien wie konservativ oder liberal. Noch viel weniger ging es um das Festhalten an Traditionen oder darum, dem Zeitgeist das Wort zu reden. Vielmehr ging es darum, offen und ehrlich miteinander zu ringen und auszuloten, welches Gottes- und Menschenbild dem Handeln der Kirche zugrunde liegt und wie es weiterzuentwickeln ist.