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Der Synodale Weg und seine Kompromisse

Drei Jahre Synodaler Weg. Notwendige Reformen in den Blick genommen. Am Ende überwiegen Kompromisse. 

Und doch sind einige wenige Beschlüsse getroffen worden, die möglicherweise Veränderungen bringen können: Segensfeiern für Paare, die sich lieben. So können homosexuelle Paare oder auch heterosexuelle Wiederverheiratete (die nach Kirchenrecht nicht kirchlich getraut werden dürfen) nun gesegnete werden. Zudem gibt es möglicherweise größere Beteiligung von Laien bei Bischofswahlen und ein neues kirchliches Arbeitsrecht ist in Kraft gesetzt.
Aber: die wirklich kritischen Punkte waren garnicht vom Synodalen Weg zu entscheiden, weil dazu Beschlüsse des Vatikans (oder näherhin des Papstes) nötig wären. Schließlich versteht sich die katholische Kirche als eine weltumspannende Kirche. Deswegen konnte der Synodale Weg beispielweise auch nicht die Aufhebung des Zölibats für Priester fordern oder gar beschließen. An Stelle dessen hat die Synodalversammlung Papst Franziskus lediglich wachsweich gebeten, nochmals gründlich darüber nachzudenken, ob diese Pflicht weiterhin notwendig ist.

Für die Frage nach dem Zugang zu Weiheämtern für Frauen gilt ähnliches. Eigentlich wollte eine Mehrheit der Synodalen den vollen Zugang von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern. Doch aus Rücksicht auf Rom wurde daraus –manche sagen „nur“- die Forderung nach der Öffnung des Diakonats für Frauen.
Die einen sagen: Immerhin – denn so eindeutig haben Bischöfe das Diakonat für die Frauen bisher nie unterstützt.
Die meisten aber sind ernüchtert bis enttäuscht.
Wieder einmal blieb es bei Kompromissen und beim verzweifelten Suchen nach Lücken im Kirchenrecht, Stichwort „Indult“.
Deutlich war zu spüren, dass der „Synodale Weg“ am Ende in einer Atmosphäre der angestrengten Kompromisssuche beraten und abgestimmt hat.
Die Bischöfe warben zum Teil auch mit deutlichen Hinweisen auf ihre Sperrminorität, auf zurückhaltendere Formulierungen und verhinderten damit konkrete Forderungen.
Gleichzeitig machte sich bei manchen Synodalen auch Frust und Resignation breit.
Die letzte Vollversammlung zeigte sich phasenweise angespannt, getrieben und zuweilen auch resignativ-aggressiv.
Am Ende herrschte in Frankfurt dann schiere Erleichterung, dass es doch noch vorzeigbare Ergebnisse gegeben hat, die Bischof Bätzing mit der Aussage abschloss: „Wir schalten nun das Format Synodalität auf Dauer“.
Dazu wurde in Frankfurt ein Synodaler Ausschusses gewählt, der die Einsetzung eines sogenannten Synodalen Rates ab 2026 vorbereiten soll.
Der Vatikan hat dazu bereits vorsorglich mitteilen lassen, dass das nicht erwünscht ist.
Es bleibt weiter spannend.