Als Diakone beim Synodalen Weg spüren wir innerhalb und außerhalb der Synodenversammlung, wie intensiv gerungen und sehr genau abgewogen wird, welche Reformen im Rahmen der Kirche in Deutschland möglich sind und welche Anliegen nur auf Ebene der Weltkirche bearbeitet werden können. Deshalb sind wir der Meinung, dass im Prozess und im Nachgang zum Synodalen Weg die Grundlage dafür geschaffen werden muss, dass die Kirche in Deutschland wieder glaubwürdig über die Frohe Botschaft sprechen kann.
Dazu finden in den Foren, Hearings und auf der Internetplattform ein reger Austausch und ein zum Teil zähes und ausdauerndes Ringen über den richtigen Weg statt. Selbstverständlich ist und bleibt dabei, dass die Glaubenstradition der Kirche eine zentrale Rolle spiele. Trotzdem wird den Synodalen zunehmend klar, dass viele Strukturen und auch Kompetenzzuweisungen von der Kirche in konkrete historische Situationen hinein entwickelt wurden, die sich nun „aufgrund veränderter Anforderungen als obsolet oder gar hinderlich für die Verkündigung des Evangeliums erweisen“.
Bätzing unterstreicht: „Nicht allein aus Schrift und Tradition, Theologie, Lehramt und Glaubenssinn der Gläubigen kann etwas über den Willen Gottes für die Menschen und für seine Kirche erfahren werden, sondern auch aus Zeitereignissen und Zeitentwicklungen in der Geschichte, durch die das Volk Gottes pilgernd unterwegs ist.“
(KNA 06.04.2022 Bischof Dr. Bätzing)