Mit Abstand
An diesem ersten Arbeitstreffen dieser Art nahmen Delegierte aus den Bistümern Speyer, Trier, Freiburg, Rottenburg-Stuttgart und Würzburg teil.
Für die Arbeitsgemeinschaft Diakonat in Deutschland nahmen Thomas Nixdorf, Thilo Knöller, Ansgar Maul und Stefan Stürmer teil.
Dabei tauschten sich die Teilnehmenden am Vormittag intensiv über Auswirkungen, ergriffene Maßnahmen sowie Konsequenzen der anhaltenden Corona-Pandemie aus. Deutlich wurde, dass die damit entstandene Herausforderung für die Kirche und damit auch für den synodalen Weg aktuell kaum abzuschätzen sind.
Gleichzeitig zeigte sich aber auch, dass Diözesen und Gemeinden neue Wege zu den Menschen gefunden haben. Dabei hätten mehr als sonst diakonische Felder im Mittelpunkt gestanden, die so wieder mehr zu einem Markenkern kirchlichen Handelns werden konnten. Darin sei zugleich auch eine Chance für die Entwicklung der Kirche gegeben, die man nicht missen wolle.
Der Nachmittag stand dann im Zeichen zweier wichtiger und wegweisender Hearings.
So stellte das Synodalforum „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ einen Entwurf zu einem ersten Textbaustein vor, der Möglichkeiten und Chancen der Partizipation von Frauen an Ämtern und Diensten unter den gegenwärtigen Bedingungen des Kirchenrechts auslotete. In einem gut 90 minütiges Hearing mit Diskussionen und Einzelstatements zeichnete sich ab, dass sich die meisten der anwesenden Delegierten dem vorliegenden Textentwurf gut anschließen konnten.
Gleichzeitig erging ein sehr eindringlicher Appell an die anwesenden Bischöfe, die bereits vorhandenen kirchenrechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen und die Chancen und Möglichkeiten einer Pluralität von Leitung zu ermöglichen.
Ein zweites wichtiges Hearing befasste sich mit einem Arbeitstext des Synodalforums „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“.
Dabei wurde einmal mehr deutlich, wie groß hier die Kluft zwischen Lehre der Kirche und der Lebenswelt der Menschen ist. Viele Katholikinnen und Katholiken in Deutschland könnten – so die Delegierten – mit der Sexualmoral ihrer Kirche kaum mehr etwas anfangen – und die meisten wissen auch eher wenig bis nichts darüber.
Trotzdem seien die in der Vergangenheit eingeschärften Ge- und Verbote zum Kern katholischer Identität erklärt worden, was Reformen sicher zusätzlich erschweren dürfte. Denn damit steht ein geschichtlich gewachsenes Netzwerk aus Philosophie, Theologie und lehramtlichen Äußerungen zur Disposition
Es zeigte sich im Plenums jedoch eine große Offenheit, die kirchliche Sexualmoral, die sich in der Geschichte auf spannende und teils auch konfliktive Weise herausgebildet hat, neu zu denken, den gesellschaftlichen und kirchlichen Kontext ihrer Entstehung stärker als bisher mitzudenken und auf eine nachhaltige Veränderung hinzuwirken. Dies zu verändern bedarf sicher erheblicher Anstrengungen.
Die Regionenkonferenz endete mit einem Gottesdienst.