AbstimmungsverhaltenSynodalversammlung

Bischöfe lassen Grundtext scheitern – und provozieren damit einen Eklat

Man hätte es ahnen können…

Trotz Kritik von vielen Seiten sollte der Reformprozess Synodaler Weg fortgesetzt werden. In der Frankfurter Messe kommt zum vierten Mal die Synodalversammlung zusammen.

Kurze Zeit später herrscht Fassungslosigkeit. Unglaubliche Enttäuschung und Frust ist im Raum.
Es fließen Tränen. Spontane Proteste und Solidaritätsbezeugungen unter den Synodalen zeigen, was die Mehrheit der Synodalversammlung über das Abstimmungsverhalten der Bischöfe denkt.

Ein grundlegender Text zur Neubewertung der kirchlichen Sexualmoral ist bei der Abstimmung an der notwendigen Zwei-Drittel-Mehrheit der Bischöfe gescheitert. 33 Bischöfe stimmten für den Text bei 21 Gegenstimmen und zwei Enthaltungen.
In der allgemeinen Abstimmung der Synodalversammlung erhielt er gleichzeitig 82 Prozent Zustimmung.

Besonders enttäuschend daran ist, dass dieses Ergebnis in der vorausgegangenen Debatte nicht absehbar war.
Sollte sich dieses Abstimmungsverhalten auch bei den Texten über die Rolle der Frauen wiederholen, steht der Synodale Weg vor dem Scheitern.

Bei der Krisensitzung fielen deutliche Worte. So warf ein Delegierter eines Priesterrats den Bischöfen Feigheit vor. «Es kann doch nicht sein, dass die Gläubigen bei den Bischöfen bleiben müssen, aber die Bischöfe bleiben nicht bei uns!» positioniert sich Sr. Katharina Kluitmann. Sr. Philippa Rath,Benediktinerin von Eibingen sagte, sie fürchte, dass sich die Spaltung zwischen Gläubigen und Bischöfen angesichts solchen Verhaltens vertiefen werde. Ein weiteres Mitglied der Synodalversammlung sprach von «einer eigenen Form apostolischen Machtmissbrauchs.»

Neben Wut, Trauer und Fassungslosigkeit war eine Menge Zorn im Raum.